3,2,1, ACTION im Kampf gegen Ticket-Schwarzverkäufe
Schaden nicht nur für Unternehmen und Künstler, sondern auch für Millionen Fans weltweit
Wenn Sie glauben, dass es beim Ausverkauf der Tickets für die „Piece of Me“-Tour von Britney Spears heiß her ging, haben Sie den jüngsten Kampf gegen Ticket-Schwarzmarkthändler verpasst. Die Unterhaltungsindustrie hat schon lange unter den Auswirkungen des Ticket-Schwarzmarktes gelitten, doch aufgrund großer technischer Fortschritte war es den Betrügern nun möglich, die Industrie so hart zu treffen wie nie zuvor – dabei schaden sie nicht nur Unternehmen und Künstlern, sondern auch Millionen Fans in der ganzen Welt.
Bislang wurde der Schwarzmarkt von Kriminellen lediglich dazu genutzt, Tickets abseits der Verkaufsstellen zu inflationären Preisen weiterzuverkaufen. Nun aber haben die Betrüger ihre Taktik geändert und den Großteil der Ticketverkäufe ins Internet verlagert. Der Schwarzmarkt wurde quasi gedopt.
Unter Verwendung mehrerer Identitäten, automatisierter Technologie und mit ganzen Teams von Unterstützern kaufen die Schwarzhändler möglichst viele Tickets und verkaufen Sie dann illegal weiter – zu extrem erhöhten Preisen. In vielen Fällen ermöglicht es ihnen die Technik, die Vorräte des ursprünglichen, lizenzierten Verkäufers vollständig aufzukaufen, was besorgniserregend ist. Beim derzeitigen Stand der Branche können Fans nur selten – wenn überhaupt – Veranstaltungstickets zum Originalpreis von lizenzierten Verkäufern erstehen.
Die Regierungen haben nun versucht, mit neuen Gesetzen dem Schwarzmarktverkauf von Tickets entgegenzuwirken. Zum Beispiel haben die USA 2016 den „Better Online Tickets Sales Act“ (BOTS, Gesetz über den besseren Online-Ticket-Verkauf) erlassen. Dieses Gesetz schreibt verschiedene Strafen und Bußgelder für den schuldhaften Einsatz von Bots und anderer Technologie für den Massenkauf von Tickets vor.
Auch Großbritannien versucht, dem Schwarzmarktverkauf von Tickets durch den neuen Digital Economy Act (Gesetz zur Digitalwirtschaft) zu begegnen. Laut diesem Gesetz stellt die Nutzung von Bots und automatisierter Technologie für den Kauf großer Ticketmengen mit der Absicht, diese zu höheren Preisen weiterzuverkaufen, eine Straftat dar.
In Deutschland waren die Auswirkungen des Ticket-Schwarzmarkts nicht so schlimm zu spüren wie in anderen europäischen Ländern, aber dennoch wurden hier Maßnahmen eingeleitet, ehe die Situation noch schlimmer wird. Die Diskussion beim Treffen des BVD (Bundesverband der Veranstaltungswirtschaft) im letzten Jahr drehte sich rund um die Frage, welche Maßnahmen gegen das wachsende Geschwür des illegalen Ticketnetzwerks erforderlich sind.
Diese Gesetze und Gespräche sind auf jeden Fall ein Schritt in die richtige Richtung gegen Ticket-Schwarzverkäufe. Leider konnten sie bislang die meisten Betrüger nicht davon abhalten, weiter unrechtmäßig Tickets zu verkaufen. Das ist einer der Gründe, warum RISK IDENT die EVE Evaluation Engine entwickelt hat.
Anhand ausgeklügelter Algorithmen und Datensätze kann EVE entschlüsseln, wenn jemand einen Bot oder einanderes Gerät nutzt, um Kaufgrenzen zu umgehen, die lizenzierte Verkäufer für Tickets vorgeben. Und: Die hochmoderne Software für maschinelles Lernen kann neue Muster erkennen, die Betrüger im Hinblick auf Ticketkäufe entwickeln. So können Ticketunternehmen Transaktionen sicher annehmen oder ablehnen, während es für die Fans gleichzeitig möglich ist, Tickets für die Shows, die sie lieben, zu Preisen, die ihnen gefallen, zu kaufen.