Black Friday: Ein Albtraum für die Betrugsprävention?
Jährliches Shopping-Bonanza Fluch und Segen zugleich
Es ist Herbst, die Blätter färben sich golden, die Nächte werden länger und alle blicken auf den Black Friday. Sowohl für Verbraucher als auch für Händler ist dieser jährliche Shopping-Bonanza Fluch und Segen zugleich. Käufer machen die besten Schnäppchen – jedoch nicht ohne (manchmal wortwörtlichen) Kampf – und die Geschäfte erleben ihre Glanzmomente. Das Gute hat jedoch auch immer seine negative Seite: Betrug.
Wir gewöhnen uns immer mehr an schnellere Zahlungsmethoden. Kunden fordern reibungslose Checkouts und bestrafen Händler indirekt mit dem Verlassen ihres Warenkorbs, wenn sie durch die Kundenidentifikation aufgehalten werden, die von den Händlern zum Schutz vor Betrug eingesetzt wird.
Meistens können Händler mithilfe von Präventionssystemen, die die Kaufmuster der Kunden überwachen, dem Betrug auf die Schliche kommen. Wenn beispielsweise Larry, der 63-jährige Katzennarr, ein Katzenhaus für seine 3 Kätzchen im Wert von 200 EUR kauft, ist das ‚normales‘ Kundenverhalten. Wenn jedoch die 22-jährige Sylvie, Olympia-Ruderin und Katzenhasserin, sowas kaufen würde, wäre dies ein mögliches Zeichen dafür, dass jemand anderes in ihrem Namen eingekauft hat. Gleichfalls würden die Alarmglocken in puncto Betrugsprävention schrillen, wenn Larry Katzenfutter im Wert von 4.856,00 EUR kaufen würde – er hat schließlich 3 Katzen und keine 30 Tiger.
Dabei handelt es sich um Identitätsbetrug – die absichtliche Nutzung der Identität einer anderen Person als Methode, einen finanziellen Vorteil zu erhalten oder einen Kredit oder andere Vorteile im Namen einer anderen Person zu erhalten. 2017 erreichte der Identitätsbetrug beispielsweise in Großbritannien ein epidemisches Ausmaß, es traten Betrugsfälle dieser Art von fast 500 pro Tag auf.
Dies ist jedoch kontrollierbar, da die Händler die Käufe der Kunden im Laufe eines Jahres leicht nachverfolgen können – schließlich haben die Menschen bestimmte Verhaltensmuster. Probleme in Bezug auf Betrugsprävention entstehen, wenn echte Kunden ein ungewöhnliches Verhalten an verkaufsstarken Tagen, wie dem Black Friday, aufweisen. An solchen Tagen geben kluge Schnäppchenjäger, die für gewöhnlich 500 EUR in einem Monat ausgeben, plötzlich 500 EUR an einem Tagaus.
Wenn die Verschiebungen des Verbraucherverhaltens die Genauigkeit der Betrugsprävention nicht extrem genug beeinträchtigen, sind die Tage vor dem Black Friday und Cyber Monday auch die Zeit, in der Betrüger mit betrügerischen Links in E-Mails und WhatsApp-Nachrichten ihren Einsatz erhöhen. Letztes Jahr um diese Zeit wurden Verbraucher vor dem Black Friday gewarnt, der bis dato der betrügerischste überhaupt war, mit geschätzten 40 Millionen Betrugs-Nachrichten, die an ahnungslose Kunden geschickt wurden. In diesem Jahr ist die Situation nicht viel anders. Dies hat offensichtlich nicht nur einen negativen Einfluss auf die Verbraucher, sondern auch auf die Einzelhändler, deren echte Nachrichten jetzt oft im Spam-Ordner landen –das kann sich verheerend auf den Umsatz und den Ruf auswirken.
Wie können die Händler in dieser Weihnachtssaison dem Betrug zuvorkommen? Hier unsere Tipps, damit Sie an diesem Black Friday online geschützt bleiben:
- Nutzen Sie zur Identifikation die Fingerabdruckerkennung – Betrüger wollen die größte Belohnung in möglichst kurzer Zeit.
- False Positives reduzieren – Analysieren Sie alle Kundendatenquellen in Kombination miteinander, damit Sie ein vollständiges Bild der Transaktionsaktivitäten erhalten. So können Sie echte Transaktionen zulassen und betrügerische blockieren.
- Account-Übernahme identifizieren – Nutzen Sie Technologien für maschinelles Lernen, um eine Kombination aus verdächtigen Faktoren zu erkennen, die signalisieren, dass ein Account von einer unbefugten Person verwendet wird – ohne von Regeln anhängig zu sein.
- Transaktionen mit hohem Risiko überprüfen – Kombinieren Sie künstliche Intelligenz mit kompetenten Betrugsmanagern, um verdächtige Aktivitäten auszumachen und eine wirksamere Verteidigung gegenüber Betrug zu gewähren.